Notfallpsychologie

Die Notfallpsychologie beschäftigt sich mit der Bewältigung von einem erschütternden Ereignis, auf das fast alle Personen üblicherweise mit akuten Belastungsreaktionen reagieren, und mit der Nachbesprechung, die zur Überprüfung der eingesetzten Bewältigungsmechanismen dient.
Welche Unterstützungsangebote biete ich?
An wen richtet sich die Notfallpsychologie?

Die Betreuung richtet sich grundsätzlich nach den Bedürfnissen der Betroffenen und deren Familien. Notfallpsychologische Behandlungen sind speziell darauf ausgelegt, den Betreuten wieder ein Gefühl der persönlichen Bedeutung, Integrität und Würde zu vermitteln und sie bei der Wiedererlangung des Gefühls der Sicherheit, Kontrolle und Vorhersehbarkeit zu unterstützen. Der traumatisierte Mensch lernt, Schritt für Schritt seine Selbstwirksamkeit zu erlangen. Eine Konfrontation mit den belastenden Erinnerungen ist nicht immer notwendig, oftmals reichen den Betroffenen stabilisierende, psychologische Maßnahmen.

Die 3 Prinzipien:

 zeitliche Nähe / Unmittelbarkeit
– vor Ort, Notfallpsychologe kommt zum Betroffenen
– wiederermächtigend, d.h. mit geeigneter Unterstützung ist es dem Betroffenen wieder möglich kompetent seinen Alltag zu meistern. Es handelt sich dabei nicht um eine Erkrankung, sondern vielmehr sind die Betroffenen GESUND, jedoch zerrüttet aufgrund des erlebten Schocks/traumatischen Ereignisses.

Team-Nachbesprechung

Nach einem belastenden Einsatz ist es notwendig eine Teamnachbesprechung über das Geschehen mit den Abläufen, die erlebten Wahrnehmungen und Reaktionen zu machen. Das Team selbst sollte unmittelbar nach dem Einsatz zusammensitzen und über ihre Eindrücke, Reaktionen offen sprechen.

Bei außergewöhnlich belastende Einsätzen ist eine Nachbesprechung mit einem Notfallpsychologen/in empfehlenswert.

Ziel:

– Information über mögliche Belastungsreaktionen
– Erkennen des Gesamtbildes vom traumatischen Ereignis
– wiedererkennen der Ressourcen im Team
– Förderung der Teamfähigkeit und -zusammengehörigkeit
– Stabilisierung und Erhaltung der Einsatzfähigkeit

Unter Supervision versteht man eine Hilfestellung seitens eines Psychologen an Einzelperson, Gruppe, Team, Organisation bezüglich beruflicher Anforderungen/ Überforderungen. Eine Supervision gemäß Psychologengesetz Abs. 1 Z 2 darf nur von jenen Personen durchgeführt werden, die zumindest fünf Jahre den psychologischen Beruf gemäß § 3 Psychologengesetz Abs. 1 ausgeübt haben. Mit Unterstützung eines Supervisors werden berufliche Handlungen und Entscheidungen sowie eigene Befindlichkeit reflektiert. Es wird versucht durch Anregungen und Rückmeldungen eines Außenstehenden neue Denkprozesse und Problemlöseverhalten anzuregen und gemeinsam zu einer, für alle Beteiligten, optimalen Lösung zu gelangen und Privat und Berufsleben in Einklang zu bringen.

Wer kann eine Supervision in Anspruch nehmen?
Personen, die ihre emotional belastete Arbeit reflektieren und sich besser abgrenzen lernen wollen – wie Pflegepersonal, Personen im sozialen Dienstleistungsbereich
Zur Unterstützung für Laienhelfer, die eine(n) MitarbeiterIn nach einen arbeitsbedingten traumatischen Unfall betreuten.

Aufklärung mit Vorträgen

 

Informationsvortrag zu Belastungsreaktionen nach Unfällen

Wenn jemand neben uns umfällt, rufen wir die Rettung und leisten erste Hilfemaßnahmen. Wenn jemand in einen Schockzustand ist oder weint, verzweifelt ist, dann erstarren wir meist selbst und fühlen uns hilflos. Wir wissen nicht, wie wir reagieren sollen. Extremsituationen im beruflichen Alltag, auch Gewalterfahrungen, haben massive Auswirkungen auf die psychische und physische Gesundheit von Menschen und können die Leistungsfähigkeit bzw. Arbeitssicherheit negativ beeinflussen.

Gibt es in Ihrer Firma schon einen Notfallplan für psychische Erste Hilfe Maßnahmen? 

Wann und wie kann die Notfallpsycholgie helfen?

Nutzen & Ziel

Psychische Erste Hilfe ist die direkte nach dem Notfall bereitgestellte Akuthilfe für Betroffene. Mitarbeiter fühlen sich sicherer im Umgang mit Krisen- und Schocksituationen z.B. nach Unfällen, schwierige Lebenssituationen, Schocknachrichten, Lebenskrisen. Psychische Ausnahmezustände beeinflussen die Aufmerksamkeitsspanne und damit auch das Arbeiten, besonders kritisch bei Arbeiten an Maschinen oder bei Überwachungstätigkeiten. Rechtzeitig psychische Ausnahmezustände bei Mitarbeitern zu erkennen, dient der Unfallverhütung und Erhaltung der Leistungsfähigkeit der Mitarbeitern.

In diesem Seminar…

  • erwerben Sie grundlegendes Wissen über Traumatisierungsgefahren, Trauma, Stresserleben, psychische und physiologische Auswirkungen
  • erfahren Sie, die Unterscheidung von Stressverlauf, normalen und pathologischen Reaktionsverlauf
  • lernen Sie, Kriterien der akuten Belastungsreaktion mit ihren dissoziativen Symptomen und auch die Kriterien für eine Weitervermittlung kennen
  • erkennen Sie die Zusammenhänge für Arbeitssicherheit und Unfallverhütung
  • lernen sie die Grundprinzipien der Akuthilfe und der BASIS Gesprächstechnik kennen
  • erweitern Sie Ihr persönliches Bewältigungsstrategien in emotional schwierigen Krisensituationen
  • Bedeutung der Selbstfürsorge

Zielgruppe & Methodik

Dieses Seminar richtet sich an Führungskräfte und jede oder jeden Mitarbeiter, Sicherheitsvertrauenspersonen, Betriebsräte, Arbeitsschutzbeauftragte, um in außergewöhnlichen Situationen kritische psychische Zustände rechtzeitig zu erkennen und psychische erste Hilfe zu leisten. Leistungseinschränkungen können frühzeitig erkannt und langfristige Ausfälle vermieden werden. Es ist insbesondere für solche Teilnehmer/-innen geeignet, die vermehrt Unfallgefahren ausgesetzt sind oder anspruchsvolle Überwachungstätigkeiten leisten.

Bei Interesse für die Vorträge als arbeitspsychologische Prävention informieren wir Sie gerne – kontaktieren Sie mich

Referenzen:

  • Referentin bei den KIT 06-08
  • Innsbrucker Verkehrsbetriebe
  • Feuerwehr der Flughafengesellschaft Innsbruck
  • Volkshochschule
  • Bergrettung Schwaz