Notfallpsychologie

Die Notfallpsychologie ist Teil des Sicherheits- und Risikomanagements und somit gehört es zu einem vollständigem Qualitätsmanagement.
Die Notfallpsychologie beschäftigt sich mit der Bewältigung von einem erschütternden Ereignis, auf das fast alle Personen üblicherweise mit akuten Belastungsreaktionen reagieren.

QUALITÄTSMANAGEMENT, ABER RICHTIG

 

Notfallpsychologie und präventive Notfallplanung ist eine Maßnahme nach dem ASchG
An wen richtet sich die Notfallpsychologie?
  • Firmen: Präventiv, akut, Evaluierung
  • Teams: Nachbetreuung
  • Einzelpersonen: Resilienzförderung, Bewältigung
  • Familien: kollektive Resilienz, Verbundenheit

    Die Betreuung richtet sich grundsätzlich nach den Bedürfnissen der Firmen, ihren Mitarbeiter:innen und deren Familien. Notfallpsychologische Unterstützung ist speziell darauf ausgelegt, den Betroffenen und dem Team wieder ein Resilienzgefühl zu vermitteln (Gefühl sich handlungsfähig, entscheidungskompetent, sicher, eingebettet in einem sozialen Netzwerk und fähig sein wieder zu regenerieren)  und damit die Erhaltung ihrer Gesundheit zu ermöglichen.

Das traumatisierte Team lernt, Schritt für Schritt seine Selbstwirksamkeit zu erlangen. Eine Konfrontation mit den belastenden Erinnerungen ist nicht immer notwendig, oftmals reichen den Betroffenen stabilisierende, psychische Maßnahmen und die Förderung von Verbundenheit. Für die erfolgreiche Bewältigung eines Teams ist die Einleitung der Gefährdungsbeurteilung und Mitgestaltung von Veränderungsprozessen entscheidend.

In der Akutphase gelten 3 Prinzipien:

 zeitliche Nähe / Unmittelbarkeit
– vor Ort, Notfallpsychologe kommt zum Betroffenen
– wiederermächtigend, d.h. mit geeigneter Unterstützung ist es dem Betroffenen wieder möglich kompetent seinen Alltag zu meistern. Es handelt sich dabei nicht um eine Erkrankung, sondern vielmehr sind die Betroffenen GESUND, jedoch zerrüttet aufgrund des erlebten Schocks/traumatischen Ereignisses.

Prävention: Als Basis für die Implementierung einer psychische Notfallplanung dienen gesetzliche Grundlagen wie die Fürsorgepflicht nach §1157 ABGB und die §§ im ASchG, sowie im Landes-BSchG bzw. B-BSchG und die Evaluierung der arbeitsbezogenen psychischen Belastungen. Aufgrund der gesetzlichen Vorgaben ergeben sich die vielfältigen Maßnahmen. Ich informiere gerne.

Sicherheitsgerechte Verhältnisse beeinflussen das sicherheitsgerechte Verhalten. 

Nachsorge: Mittels einer systemischen Unfallerhebung und Notfall-Maßnahmen können Folgeunfälle vermieden werden.

Investiert man nicht in die Notfallplanung und damit in die  Sicherheit zeigen zahlreiche schwere Katastrophen, dass das Fehlen von Sicherheitsmaßnahmen Sachschäden in Millionenhöhen bzw. Menschenleben kosten kann. Der ROI ist damit gewährleistet. 

 

Firmen können die Notfallplanung als Präventionszeit geltend machen und für EPU gibt es die Sicherheits100er der SVS und den Gesundheits100er der SVS.

Andere Versicherte können unter bestimmten Voraussetzung eine Rückvergütung bei ihrem Sozialversicherungsträger beantragen. 

Klinisch-psychologische Behandlung – Mag. Elke Mitterer – Mental Balance

Team-Nachbesprechung

Nach einem belastenden Einsatz ist es notwendig eine Teamnachbesprechung über das Geschehen mit den Abläufen, die erlebten Wahrnehmungen und Reaktionen zu machen. Das Team selbst sollte unmittelbar nach dem Einsatz zusammensitzen und über ihre Eindrücke, Reaktionen offen sprechen.

Bei außergewöhnlich belastende Einsätzen ist eine Nachbesprechung mit einem Notfallpsychologen/in empfehlenswert.

Ziel:

– Information über mögliche Belastungsreaktionen
– Erkennen des Gesamtbildes vom traumatischen Ereignis
– wiedererkennen der Ressourcen im Team
– Förderung der Teamfähigkeit und -zusammengehörigkeit
– Stabilisierung und Erhaltung der Einsatzfähigkeit

Unter Supervision versteht man eine Hilfestellung seitens eines Psychologen an Einzelperson, Gruppe, Team, Organisation bezüglich beruflicher Anforderungen/ Überforderungen. Eine Supervision gemäß Psychologengesetz Abs. 1 Z 2 darf nur von jenen Personen durchgeführt werden, die zumindest fünf Jahre den psychologischen Beruf gemäß § 3 Psychologengesetz Abs. 1 ausgeübt haben. Mit Unterstützung eines Supervisors werden berufliche Handlungen und Entscheidungen sowie eigene Befindlichkeit reflektiert. Es wird versucht durch Anregungen und Rückmeldungen eines Außenstehenden neue Denkprozesse und Problemlöseverhalten anzuregen und gemeinsam zu einer, für alle Beteiligten, optimalen Lösung zu gelangen und Privat und Berufsleben in Einklang zu bringen.

Wer kann eine Supervision in Anspruch nehmen?
Personen, die ihre emotional belastete Arbeit reflektieren und sich besser abgrenzen lernen wollen – wie Pflegepersonal, Personen im sozialen Dienstleistungsbereich
Zur Unterstützung für Laienhelfer, die eine(n) MitarbeiterIn nach einen arbeitsbedingten traumatischen Unfall betreuten.

Sicherheitspsychologie/Prävention/ Psychische Notfallplanung

Sicherheitspsychologie für Firmen ist ein umfangreicher Prozess und umfasst folgende wesentlichen Schritte: 

1.) Evaluierung der Gefährdungen

2) IST Stand erheben (z.B. Welche Notfallinterventionen gibt es? Sicherheitseinrichtungen)

3) Beurteilen-Maßnahmenvorschläge ableiten: kollektive vor individuelle

4) mit Betroffene und Entscheidungsträger Maßnahmen entwickeln, speziell für die Personengruppen

5) Umsetzung

6) Kontrolle der Wirksamkeit: Ausführung, Zumutung, Durchführbarkeit im Arbeitsalltag

 

EIN Vorschlag von einem umfassenden Notfallplanung für präventive Maßnahmen kann ein Informationsvortrag zu Belastungsreaktionen nach Unfällen sein.  Dieser dient oft als Einstieg zum Prozess, zur Sensibilisierung der Notwendigkeit.

Wenn jemand neben uns umfällt, rufen wir die Rettung und leisten erste Hilfemaßnahmen. Wenn jemand in einen Schockzustand ist oder weint, verzweifelt ist, dann erstarren wir meist selbst und fühlen uns hilflos. Wir wissen nicht, wie wir reagieren sollen. Extremsituationen im beruflichen Alltag, auch Gewalterfahrungen, haben massive Auswirkungen auf die psychische und physische Gesundheit von Menschen und können die Leistungsfähigkeit bzw. Arbeitssicherheit negativ beeinflussen.

Gibt es in Ihrer Firma schon einen Notfallplan für psychische Erste Hilfe Maßnahmen?

Wann und wie kann die Notfallpsycholgie helfen?

Nutzen & Ziel

Psychische Erste Hilfe ist die direkte nach dem Notfall bereitgestellte Akuthilfe für Betroffene. Mitarbeiter fühlen sich sicherer im Umgang mit Krisen- und Schocksituationen z.B. nach Unfällen, schwierige Lebenssituationen, Schocknachrichten, Lebenskrisen. Psychische Ausnahmezustände beeinflussen die Aufmerksamkeitsspanne und damit auch das Arbeiten, besonders kritisch bei Arbeiten an Maschinen oder bei Überwachungstätigkeiten. Rechtzeitig psychische Ausnahmezustände bei Mitarbeitern zu erkennen, dient der Unfallverhütung und Erhaltung der Leistungsfähigkeit der Mitarbeitern.

In diesem Seminar…

  • erwerben Sie grundlegendes Wissen über Traumatisierungsgefahren, Trauma, Stresserleben, psychische und physiologische Auswirkungen
  • erfahren Sie, die Unterscheidung von Stressverlauf, normalen und pathologischen Reaktionsverlauf
  • lernen Sie, Kriterien der akuten Belastungsreaktion mit ihren dissoziativen Symptomen und auch die Kriterien für eine Weitervermittlung kennen
  • erkennen Sie die Zusammenhänge für Arbeitssicherheit und Unfallverhütung
  • lernen sie die Grundprinzipien der Akuthilfe und der BASIS Gesprächstechnik kennen
  • erweitern Sie Ihr persönliches Bewältigungsstrategien in emotional schwierigen Krisensituationen
  • Bedeutung der Selbstfürsorge

Zielgruppe & Methodik

Dieses Seminar richtet sich an Führungskräfte und jede oder jeden Mitarbeiter, Sicherheitsvertrauenspersonen, Betriebsräte, Arbeitsschutzbeauftragte, um in außergewöhnlichen Situationen kritische psychische Zustände rechtzeitig zu erkennen und psychische erste Hilfe zu leisten. Leistungseinschränkungen können frühzeitig erkannt und langfristige Ausfälle vermieden werden. Es ist insbesondere für solche Teilnehmer/-innen geeignet, die vermehrt Unfallgefahren ausgesetzt sind oder anspruchsvolle Überwachungstätigkeiten leisten.

Bei Interesse für die Vorträge als arbeitspsychologische Prävention informieren wir Sie gerne – kontaktieren Sie mich

Referenzen:

  • ÖBB
  • Referentin bei den KIT 06-08
  • Innsbrucker Verkehrsbetriebe
  • Feuerwehr der Flughafengesellschaft Innsbruck
  • Volkshochschule
  • Bergrettung Schwaz